Holidays after the Fall

Photo: Haludovo Resort Malinska/Krk, Arch.: Boris Magaš 1972 © ccn-images Zagreb

Ein Projekt zur Geschichte und Transformation sozialistischer Ferienarchitekturen

Das Forschungsprojekt untersuchte die großmaßstäblichen und explizit modernen Ferienresorts, die nach dem Zweiten Weltkrieg an den Küsten der damals sozialistischen Länder in Südosteuropa errichtet wurden, Es beschränkte sich auf den Vergleich zweier Regionen mit sehr unterschiedlichen landschaftlichen Vorraussetzungen, politische Strukturen und Planungstraditionen – zu sozialistischen Zeiten als auch während der postsozialistischen Privatisierungsprozesse: auf Bulgariens Schwarzmeerküste und auf die kroatische Adria.

Sowohl aus dem Blickwinkel der übergeordneten Entwicklungsplanung und Landschaftsgestaltung als auch bezüglich der Architekturtypologien der Einzelobjekte sind hier mitunter aufsehenerregende Projekte entstanden, die sich explizit moderner Gestaltungselemente bedienten.

Während Architektur-Fotobände und Lifestylemagazine wiederholt die ästhetischen Sensationen moderner, strukturalistischer, brutalistischer Großprojekte der sogenannten „Ostmoderne“ portraitierten und wissenschaftliche Arbeiten bislang vorrangig auf die Ideengeschichte und die visionären Entwürfe fokussierten wollten wir die Bau- und Nutzungsgeschichte dieser Projekte vor und nach dem Fall des Kommunismus bzw. der Desintegration Jugoslawiens nachzeichnen.

Die Untersuchungen beinhalten daher die unterschiedlichen Formen physischer Transformationen der Bauwerke, vom Verfall zur Ruine über sanfte angemessene Upgrades bis hin zu radikalen baulichen Überformungen im Sinne postmoderner Riesenagglomerationen sowie all jene neuen Typologien, die nach der Liberalisierung des Immobilienmarktes die Resorts überwuchern. Die Untersuchungen beinhalten aber nicht zuletzt auch die ökonomischen Transformationen, d.h. die veränderten Geschäfts- und Finanzierungsmodelle sowie den Wechsel der Eigentümer, Investoren und des Managements an die neuen Eliten der jeweiligen Länder und ihre Kapitalgeber.

Als Abschluss des Projektes erscheint 2013 eine Publikation bei jovis, Berlin mit Beiträgen von Michael Zinganel, Elke Beyer und Anke Hagemann, Maroje Mrduljaš und Karin Šerman, Norbert Mappes-Niediek sowie Fotos von Nikola Mihov und Wolfgang Thaler sowie 2012 eine Ausstellung über die Case Studies an der Kroatischen Adriaküste im Haus der Architektur Graz, die später auch in Berlin, Rijeka und Wien gezeigt wurde.

Dank an: Institut für Gebäudelehre der TU Graz, Kulturabteilung der Steiermärkischen Landeregierung, Österreichische Forschungsgesellschaft, Erste Bank Stiftung