30. Juni 2017
Der Berliner Künstler und Architekt Martin Kaltwasser arbeitet seit Mitte der 1990er Jahre solo wie kollaborativ an
Projekten im öffentlichen Raum, die sich kritisch mit Formen des Konsums, der Verschwendung von Ressourcen sowie mit Mobilität auseinander setzen. Seine Recherchen übersetzt er räumlich in objekthafte und architektonische Interventionen, wobei diese aus im städtischen Raum gefundenen Materialien bestehen, mitunter partizipatorisch entstehen und aktivierend auf ihre Umgebung wirken. In seiner Frühphase mit dem Raumlabor Berlin assoziiert, kann Martin Kaltwasser aus gegenwärtiger Perspektive als einer der Pioniere im Feld einer Praxis gesehen werden, die aktuell unter den Begriffen wie Recycling/ Urban Injections/ Care and Repair Urbanism/ etc. diskutiert wird.
Martin Kaltwasser führt durch „Oasen“ auf dem Logistikareal des Wiener Nordwestbahnhofs: Das sind kaum wahrgenommene abseitigen Restflächen, in denen sich dichte Vegetation angesiedelt hat. Er hat 3 solcher Zonen, unterstützt durch Helferinnen und Helfer, acht Tage lang bearbeitet, von Müll befreit und mit kleinen gezielten Einbauten mit vor Ort gefundenen Restmaterialien des Logistik-Gewerbes kommentiert und umgedeutet.