Anlässlich der Langen Nacht der Museen am 5. Oktober eröffnen wir unsere Ausstellung zur Geschichte des letzten innerstädtischen Logistikknotens am Wiener Nordwestbahnhof.
Anmeldungen bei uns oder: https://langenacht.orf.at/info/
Anlässlich der Langen Nacht der Museen am 5. Oktober eröffnen wir unsere Ausstellung zur Geschichte des letzten innerstädtischen Logistikknotens am Wiener Nordwestbahnhof.
Anmeldungen bei uns oder: https://langenacht.orf.at/info/
Aktuell entwickeln wir gemeinsam mit den Theater im Bahnhof eine mobile Performance über das Logistik-Areal und auf dem Logistik-Areal. Im Vorfeld fand auch ein Casting statt, um Mitspieler*innen zu gewinnen, Expert*innen des Alltags, die am Areal gearbeitet haben oder immer noch arbeiten oder die in der Nachbarschaft leben.
Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogrammes SHIFT realisiert werden.
Im Herbst ist auch eine Diskussionsveranstaltung und die Präsentation unserer neuen Publikation zur Geschichte und Transformation des Areals geplant. Auch die Ausstellung wird nach persönlicher Vereinbarung zugänglich sein. Anmeldung bitte unter: office@tracingspaces.net
Since the Q202 studio tour 2019 at the beginning of April 2019 the exhibtion is accessible by personal arrangement again. Registration: office@tracingspaces.net
As part of the SHIFT funding programme we are currently developing a mobile performance with Theater im Bahnhof about and around the area. We also had made a casting to attract players who work on the site and live in the neighbourhood. The premiere will be on Augsut 29th 2019.
A discussion event and the presentation of our new publication on the history and transformation of the area are planned later in autumn.
Das Areal des Nordwestbahnhofs scheint trotz seiner Größe weitgehend aus dem Bewusstsein der Wiener und Wienerinnen verdrängt. Bevor das Areal des Nordwestbahnhofs einem neuen Wohnquartier weichen wird müssen, wird vom Verein Tracing Spaces in einer Ausstellung vor Ort die wechselvolle Geschichte und Gegenwart dieses letzten innenstadtnahen Logistik-Knotens einem breiteren Publikum in Erinnerung gebracht.
In einer kleinen historischen und ethnographischen Ausstellung dokumentieren Michael Hieslmair und Michael Zinganel die bedeutendsten historischen Ereignisse von der Eröffnung des Bahnhofs im Jahr 1872 bis in die Gegenwart, insbesondere jedoch die illustren Zwischennutzungen am Areal die bereits mit Ende des ersten Weltkrieges eingesetzt hatten: die Bahnhofshalle fungierte u.a. als temporäre Schihalle, als Filmdrehort und als Schauplatz für faschistische Propagandaveranstaltungen.
Einen zweiten Schwerpunkt der Ausstellung bildet die unterschätzte Bedeutung dieses Ortes als Güterumschlagplatz. Der Raum dient als Sammelgefäss im Untersuchungsfeld, um hier mit Interviews vor Ort tätiger Logistik-Expert_innen, Fotos, Plänen und Modellen zur Baugeschichte sowie Artefakten aus dem Logistik-Alltag auch jene Unternehmen vorzustellen, die das Areal bis heute geprägt haben und prägen.
Despite its size, the area of the Nordwestbahnhof seems to have been largely suppressed from the consciousness of the Viennese population. Before the entire area has to give way to a new residential quarter, the Tracing Spaces association will present an exhibition on site to remind a wider public of the eventful history and present of this last logistics hub located close to the city centre.
In a small historical and ethnographic exhibition, Michael Hieslmair and Michael Zinganel document the most important historical events from the opening of the railway station in 1872 to the present day, in particular, however, the illustrious interim uses of the area that had already begun at the end of the First World War: the station hall functioned, among other things, as a temporary ski hall, as a film location and as a venue for fascist propaganda events.
A second focal point of the exhibition is the underestimated importance of this place as a hub for the transhipment of goods. The exhibition space serves as a collection container in the research field, where interviews with local logistics experts, photos, plans and models on the history of construction, as well as artefacts from everyday logistics, are used to present the companies that have shaped the area to this day.
Dank an: Wiener Stadt und Landesarchiv, Staatsarchiv der Republik Österreich, Filmarchiv Austria, Bezirksmuseum Brigittenau, ÖBB, WKO, sowie den privaten Leihgeber_innen und Informant_innen
Tracing Spaces LAB am Nordwestbahnhof
Taborstrasse 95, Ladestrasse 1
Navigation: tracingspaces.net/lageplan
Anmeldung: office@tracingspaces.net | +43 699 12358298
Der Wiener Nordwestbahnhof wurde 1872 rechtzeitig für die Wiener Weltausstellung als letzter großer Kopf-Bahnhof der Stadt eröffnet, dessen primäres Ziel die Verbindung zwischen Wien, Prag und Berlin und mit den Nordsee-Häfen von Hamburg und Bremen war. Mit dem Wegfall der Kronländer der Monarchie 1918 wurde der Personenverkehr radikal eingeschränkt und die Bahnhofshalle für Zwischennutzungen freigegeben. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Bahnhofshalle zur Gänze abgebrochen und das Areal als moderner multi-modaler Güterumschlagplatz mit Containerterminal entwickelt, der trotz seiner Bedeutung für den transnationalen Güterverkehr, seiner enormen Größe und Betriebsamkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt zur Gänze aus dem Bewusstsein der Wienerinnen und Wienern entschwunden scheint.
Bevor das Areal des Nordwestbahnhofs demnächst einem neuen Wohnquartier weichen wird müssen, wird in einem Projektraum vor Ort mit einer kleinen historischen und ethnographischen Ausstellung die wechselvolle Geschichte und Gegenwart dieses letzten Innenstadt-nahen Logistik-Knotens von Wien mit Interviews vor Ort tätiger Logistik-Expertinnen, Fotos, Plänen und Modellen zur Baugeschichte, sowie Artefakten aus dem Logistik-Alltag einem breiteren Publikum in Erinnerung gebracht.
Dabei dient der Projektraum als Kommunikations- und Sammelgefäß im Zentrum des Forschungsfeldes und die kontinuierliche Präsenz der Forscherinnen vor Ort als Strategie das Vertrauen von Expertinnen und Experten des Mobilitäts- und Logistik-Alltags zu gewinnen, durch deren Objekte und Narrationen sich die Ausstellung sukzessive verdichtet.
Das voll geräumte Lager von Props & Co., einem der Zwischennutzer am Areal, stellt hingegen ein großartiges Ready Made Museum dar, dessen äusserst dichte Sammlung von Artefakten aller Art, die für Filmausstattungen Verwendung finden, ein enormes Imaginationsarsenal darstellt.
Treffpunkt: Haltestelle Tabor der Straßenbahnlinie 5
Dauer der Führung: Ca. 2 Stunden
Treffpunkt: Haltestelle “Am Tabor” der Straßenbahnlinien 2 und 5
Anmeldung: office@tracingspaces.net
Im Rahmen von/ In the Framework of:
Stadt in Bewegung. Zum Abschied eines Logistik-Areals
Eine Ausstellung im/ an Exhibition at:
Tracing Spaces LAB Nordwestbahnhof
Taborstrasse 95, Ladestrasse 1, Eingang/ Entrance Quehenberger Logistics
Navigation: tracingspaces.net/lageplan
6.10. bis 20.12.2018/ October 6 until December 20, 2018
Öffnungszeiten/ Opening Hours:
Mo–Fr: Nach Vereinbarung/ by Arrangement
Contact: office@tracingspaces.net | +43 699 12358298
In Kooperation mit dem Volkskunde Museum Wien
Das Areal des Nordwestbahnhofs scheint trotz seiner Größe weitgehend aus dem Bewusstsein der Wiener und Wienerinnen verdrängt. Bevor das Areal des Nordwestbahnhofs einem neuen Wohnquartier weichen wird müssen, wird vom Verein Tracing Spaces in einer Ausstellung vor Ort die wechselvolle Geschichte und Gegenwart dieses letzten innenstadtnahen Logistik-Knotens einem breiteren Publikum in Erinnerung gebracht.
In einer kleinen historischen und ethnographischen Ausstellung dokumentieren Michael Hieslmair und Michael Zinganel die bedeutendsten historischen Ereignisse von der Eröffnung des Bahnhofs im Jahr 1872 bis in die Gegenwart, insbesondere jedoch die illustren Zwischennutzungen am Areal die bereits mit Ende des ersten Weltkrieges eingesetzt hatten: die Bahnhofshalle fungierte u.a. als temporäre Schihalle, als Filmdrehort und als Schauplatz für faschistische Propagandaveranstaltungen.
Einen zweiten Schwerpunkt der Ausstellung bildet die unterschätzte Bedeutung dieses Ortes als Güterumschlagplatz. Der Raum dient als Sammelgefäss im Untersuchungsfeld, um hier mit Interviews vor Ort tätiger Logistik-Expert_innen, Fotos, Plänen und Modellen zur Baugeschichte sowie Artefakten aus dem Logistik-Alltag auch jene Unternehmen vorzustellen, die das Areal bis heute geprägt haben und prägen.
Eröffnung 17:30
mit Bezirksrätin Yvonne Rychly, Vorsitzende der Kulturkommission Brigittenau, und Bezirksrätin Mag.a Andrea Stangl, Vorsitzende der Kulturkommission Leopoldstadt
Führung ab 18:00
mit Michael Hieslmair und Michael Zinganel und mit einem kurzen Gastvortrag von Rosemarie Burgstaller zur Propaganda-Ausstellung „Der ewige Jude“
Dank an: Wiener Stadt und Landesarchiv, Staatsarchiv der Republik Österreich, Filmarchiv Austria, ÖBB, WKO, sowie den privaten Leihgebern
Tracing Spaces LAB am Nordwestbahnhof
Taborstrasse 95, Ladestrasse 1
Navigation: tracingspaces.net/lageplan
Anmeldung: hieslmair@tracingspaces.net | +43 699 12358298
Anlässlich des Screenings des Films „Stadt ohne Juden“ um 20 Uhr in der Stückgut-Halle des Nordwestbahnhofs, führen Michael Hieslmair und Michael Zinganel durch das weitläufige Areal des letzten innenstadtnahen Logistik-Knotens von Wien und durch die Ausstellung „Stadt in Bewegung – Zum Abschied eines Logistik Areals“, die die illustre Nutzungs-Geschichte des Bahnhofs vorstellt.
Der Nordwestbahnhof wurde 1872 als letzter großer Kopf-Bahnhof rechtzeitig für die Weltausstellung 1973 eröffnet. Sein primäres Ziel war die Verbindung zwischen Wien, Prag und den Nordsee-Häfen von Hamburg und Bremerhafen. Mit dem Wegfall der Kronländer der Monarchie wurde der Personenverkehr radikal eingeschränkt und die Bahnhofshalle für Zwischennutzungen freigegeben. Nach den Zerstörungen im zweiten Weltkrieg wurde das Areal als moderner multi-modaler Güterbahnhof entwickelt, der demnächst einem Wohnquartier wird weichen müssen.
Eine der ersten prominenten Zwischennutzungen des Bahnhofsareals stellten die Dreharbeiten des Kino-Film „Die Stadt ohne Juden“ 1924 dar. Der Bahnhof wurde als Filmstudio und -set adaptiert um hier die fiktive Deportation den Wiener Jüdinnen und Juden zu drehen (Abb. oben), die in diesem Film allerdings noch als eine vorübergehende gedacht war, denn am Ende des Filmes dürfen die Wiener Jüdinnen und Juden unversehrt in ihre Stadt zurückkehren.
Nur wenige Jahre später, nach dem Anschluss an Nazi-Deutschland 1938, wurde dieselbe Bahnhofs-Halle zum Standort der rassistischen NS-Propaganda Ausstellung „Der Ewige Jude“. Diese hätte auch an einem prominenteren Ort in zentralerer Lage gezeigt werden können. Doch perfider weise wurde dazu gezielt eine Halle im zweiten Bezirk, dem Stadtteil mit der höchsten Bevölkerungsdichte von Juden und Jüdinnen gewählt, sodass die Besucher und Besucherinnen, die sich die Ausstellung ansehen wollten oder mussten mit der Strassenbahn durch diesen Stadtteil anreisen und nach der verhetzenden Wirkung der Ausstellung wieder durch denselben Stadtteil abreisen mussten mit Blick auf die Bevölkerungsgruppe, die – im Film wie in der NS-Propaganda – für alles Übel verantwortlich gemacht wurde.
Diese Ausstellung wird am 20. September ab 16:00 und auch nach der Filmvorführung bis 24:00 geöffnet sein.
Führung durch das gesamte Bahnhofsareals: 18:00 bis 20:00 Uhr
Adresse und Anfahrt Tracing Spaces Projektraum am Nordwestbahnhof
Anmeldung: hieslmair@tracingspaces.net / +43.699.12358298
Über den Film | Details zum Screening um 20 Uhr
Eine Kooperation mit dem Filmarchiv Austria
Künstlerische Interventionen spannten einen Parcours durch die vielfältige Zwischen-Nutzungsgeschichte des weitläufigen Areals am Nordwestbahnhof auf: dieser führt von einem bereits abgebauten Container-Terminal zu Kleinhändlern in überschaubaren Lagereinheiten, einer Fahrschule, die das Areal als Übungsgelände nutzt, zu Busparkplätzen oder zum musealen Lager eines Filmausstatters und zu unserem Projektraum, in dem gezeigt wird, wie die prächtige Passagierhalle des Nordwestbahnhofs bereits seit dem Zerfall der Donaumonarchie für Zwischennutzungen geöffnet wurde und wie nach dem Zweiten Weltkrieg das gesamte Areal als moderner Güterumschlagplatz ausgebaut wurde, der nun in naher Zukunft einem neuen Wohngebiet weichen soll.
Tour mit Michael Hieslmair und Michael Zinganel, Projektinitiatoren
Inputs von: Martin Kaltwasser, am Projekt beteiligter Künstler und Architekt | Predrag Jankovic, Requisiteur und Lagerarbeiter beim Filmausstatter Props & Co | den Zeithistorikerinnen Petra Mayrhofer, Agnes Meisinger und Magdalena Neumüller über den „Schneepalast“ 1927 und Rosemarie Burgstaller über die NS-Propagandaausstellung „Der ewige Jude“ 1938.
Eröffnung mit Rundgang zu neuen künstlerischen Interventionen sowie zur Geschichte und Zukunft des Areals, performativer Malaktion und Live-Musik:
LKW-Fahrer Lieder mit Matthäus Bär
und Blasmusik
der MusikarbeiterInnen Kapelle
Michael Hieslmair und Michael Zinganel zeichneten in einer Installation im Projektraum mittels einer multimedialen Timeline die Nutzungsgeschichte des Areals seit seiner Entstehung nach und erstellten über Videointerviews mit vor Ort arbeitenden Expert_innen eine mehrschichtige Kartografie der Arbeits-, Migrations- und Mobilitätserfahrung hier tätiger Akteure. Zum anderen wurde in einer Skulptur im Außenraum eine dreidimensionales Netzwerk gezeigt, welches transnationale Transportrouten von typischen Waren, die im Laufe der Geschichte in diesem Bahnhof umgeschlagen wurden zeigt.
Mit neuen Arbeiten von Michael Hieslmair und Michael Zinganel | Zara Pfeifer | Gabriele Sturm und künstlerischen Beiträgen von Katrin Hornek | Martin Kaltwasser | Helmut & Johanna Kandl | Johanna Tinzl | Ina Weber
Ende 2016 wurde am Nordwestbahnhof der Betrieb des Container-Terminals eingestellt und damit das Ende des letzten zentrumsnahen Logistik-Knotens in Wien eingeläutet. Von hier ausgehend begeben wir uns auf eine Spurensuche in die Geschichte und Gegenwart jener Infrastruktur-Einrichtungen, die die Grundlage für die Versorgung des urbanen Großraums bilden und gleichzeitig im Alltag vieler Nutzer_innen wichtige Orte der Begegnung und Erfahrung darstellen.
Stationen sind die semi-urbanen Logistik-Archipele, die entlang der Hauptverkehrskorridore fernab des Zentrums entstanden sind, z.B. das ÖBB Güterzentrum Süd mit dem neuen Container Terminal, der Lebensmittel-Großmarkt Wien in Inzersdorf, die Raststation Schwechat S1, der Flughafen Wien Schwechat, die Logistik-Agglomeration Simmering, der Hafen Wien Freudenau und der Imbiss Donauweibchen.
Führung durch Expert_innen und musikalische Begleitung LKW-Fahrer Lieder
live von und mit Matthäus Bär
kinderhits.at
Durch die Präsentation der Publikation „Road*Registers. Aufzeichnungen mobiler Lebenswelten“ wird dieses Thema inhaltlich und geographisch erweitert. Der Katalog dokumentiert die Ausstellung eines Forschungsprojektes über die Transformationen solcher Knoten entlang der Verkehrskorridore zwischen Wien, Tallinn und der bulgarisch-türkischen Grenze, die im Herbst 2016 an der Akademie der bildenden Künste Wien zu sehen war.
Infos dazu unter: stopandgo-transition.net/publication/roadregisters-catalogue/
Stationen: ÖBB Güterzentrum Süd, Lebensmittel-Großmarkt, Raststation Schwechat S1, Flughafen Wien Schwechat, Logistik-Agglomeration Simmering, Hafen Wien Freudenau und Imbiss Donauweibchen.
Michael Hieslmair und Michael Zinganel | Mathäus Bär | ExpertInnen an den Stationen