Erinnerungsmal an die antisemitische Hassausstellung “Der ewige Jude”

Führung durch das temporäre Denkmal – Aussenstelle Museum Nordwestbahnhof
So. 16.11.2025
13.00 bis 14.30 Uhr
MUSEUM Nordwestbahnhof, Aussenstelle
1:1 Nachzeichnung der Umrisse des  Bahnhofsgebäudes mit einer Zitat-haften Rekonstruktion der Einbauten für die Ausstellung “Der ewige Jude” (1938) am Ort des historischen Ereignisses, Installation von Michael Hieslmair & Michael Zinganel (Tracing Spaces) © Foto: ÖBB-Immobilien, Montage: Tracing Spaces

Am Donnerstag, 9. November finden in Wien zahlreiche Veranstaltungen zur Erinnerung an die Opfer der organisierten Gewaltausbrüche gegen Jüdinnen und Juden am 9. und 10. November 1938 statt. Das Museum Nordwestbahnhof erinnert eine Woche später an die Propaganda-Ausstellung “Der ewige Jude”, die zu der den November-Pogromen vorausgegangenen Hetze massgeblich beigetragen hat.

An einer Aussenstelle des Museums wird am Originalstandort mit temporären Erinnerungs- oder Gedenkzeichen die Nutzung des Bahnhofs während der Zeit des Nationalsozialismus Tracing Spaces markiert und dokumentiert, als hier unmittelbar nach dem “Anschluss” in der ehemaligen Personenbahnhofshalle die Propaganda-Reden der NS-Größen Göring, Goebbels und Hitler abgehalten wurden.

Vertreter aus Presse und Finanz als “Marionetten des Weltjudentums” in den für Wien zusätzlich konzipierten Räumen, Abbildung aus dem Katalog zur Wiener Ausstellung © Bildarchiv Ausstria ONB

Von Anfang August bis Ende Oktober 1938 fand hier auf 4.800 m2 die antisemitische Wanderausstellung „Der ewige Jude” in einer für Wien erweiterten Version statt, die durch die systematische Diskreditierung von Juden und Jüdinnen deren Diskriminierung, Beraubung und Vertreibung legitimiert und zu gewaltsamen Übergriffen auf die jüdische Bevölkerung ermutigt hat.

Dieser temporäre Erinnerungsort wurde 2021 von Tracing Spaces mithilfe einer Förderung von Kunst im öffentlichen Raum Wien eingerichtet und konnte Dank der Unterstützung der ÖBB bis heute erhalten bleiben. Mittlerweile hat Tracing Sapces auch eine digitale Rekonstruktion der Ereignisse aus 1938 online gestellt.

Führung über das Bahnhofsareal zu Ausgrabungen aus dessen dunkler vergessener Geschichte
13:00 bis 14:30 Uhr

Mit: Bernhard Hachleitner (Historiker), Michael Hieslmair und Michael Zinganel (Tracing Spaces / Museum Nordwestbahnhof)

Treffpunkt: Eingang beim “blauen Tor” nahe der Kreuzung Taborstrasse-Nordwestbahnstrasse gegenüber Hausnummer Nordwestbahnstrasse 11

Anmeldung unbedingt erforderlich: 
office@tracingspaces.at

Die Funde und Erkenntnisse der “Ausgrabungen” sind im 2022 im Falter Verlag erschienenen Buch “Blinder Fleck Nordwestbahnhof. Biographie eines innenstadtnahen Bahnhofsareals” zusammengefasst. Im Herbst 2025 erfährt das Buch seine 2. Auflage.

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